Bremsen:Abnutzung: Unterschied zwischen den Versionen
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Natürlich werden einseitig durchdrehende Räder mittels Bremseingriff ausgeglichen, aber das geschieht bei annährend Schrittgeschwindigkeit und ist nicht der Grund für die Abnutzung der hinteren Beläge. Aufgrund der hecklastigen Bremsbalance des E9x sind die hinteren Beläge oft schneller runter als die vorderen, insbesondere, wenn man nicht immer Vollbremsungen macht. Bei mir hat sich z.B. aufgrund des [[Antrieb:Sperrdifferential|Sperrdifferentials]] da nichts Wesentliches verändert, obwohl das DSC jetzt kaum mehr eingreift. | Natürlich werden einseitig durchdrehende Räder mittels Bremseingriff ausgeglichen, aber das geschieht bei annährend Schrittgeschwindigkeit und ist nicht der Grund für die Abnutzung der hinteren Beläge. Aufgrund der hecklastigen Bremsbalance des E9x sind die hinteren Beläge oft schneller runter als die vorderen, insbesondere, wenn man nicht immer Vollbremsungen macht. Bei mir hat sich z.B. aufgrund des [[Antrieb:Sperrdifferential|Sperrdifferentials]] da nichts Wesentliches verändert, obwohl das DSC jetzt kaum mehr eingreift. | ||
Der (frühe) Austausch von Bremsen kann die diversesten Gründe haben und muss keineswegs immer auf "Heizen" zurückzuführen sein | Die Berichte von hinten schneller abnutzenden Belägen stammen auch keineswegs nur von Fahrern größerer Motorisierungen. | ||
== Warum die hecklastige Bremsbalance? == | |||
Früher galt die Regel, dass die vorderen Bremsen immer stärker belastet wurden als die hinteren, weil durch den Gewichtstransfer vorne mehr Kraft angebracht wird. | |||
Das gilt aber nur für eine starke Bremsung: | |||
Wenn man die maximale Bremskraft haben will, muss man die Kraft natürlich so verteilen, dass alle Räder gerade noch drehen. Früher wurde das mit einem mechanisch gesteuerten Bremskraftverteiler gemacht, der gemessen hat, wie stark der Wagen vorne und hinten einfedert und dann z.B. bei einer Vollbremsung die größere Kraft vorne angesetzt hat. Das gilt zumal bei Fahrzeugen, die anders als ein BMW auf der Vorderachse von vornherein das höhere Gewicht haben, z.B. die meisten Fronttriebler. | |||
Heutzutage erfolgt diese Regelung beim ABS aber elektronisch mit Hilfe der Radsensoren und zwar sogar pro Rad getrennt, nicht nur pro Achse. | |||
Solange man also noch nicht in dem (Grenz-)Bereich ist, wo man zwangsweise die Bremskraft an einem Rad bzw. Achse reduzieren muss, kann der Hersteller somit softwaregesteuert die Bremskraft nahezu nach Belieben verteilen. Und aus Komfort- und Sicherheitsgründen hat BMW offenbar beim E9x in diesen Fällen eine relativ hecklastige Bremsbalance gewählt. Dadurch gibt es einfach erst bei stärkeren Bremsungen eine Tauchneigung. Der Wagen senkt sich zwar insgesamt ab, neigt sich aber weniger nach vorn. So wird z.B. die Hinterachse bei späten Anbremsmanövern nicht so leicht und das Fahrzeug bleibt beherrschbarer. | |||
Das bedeutet für Normalbremser, dass die hinteren Beläge eher weg sind als die vorderen. Ein "Kampfbremser" hat natürlich auch beim E9x vorne mehr Abrieb. | |||
== Warum halten die Bremsen nur so kurz? == | |||
Der (frühe) Austausch von Bremsen kann die diversesten Gründe haben und muss keineswegs immer auf "Heizen" zurückzuführen sein. | |||
Bei mir waren z.B. nach ca. 15.000km die vorderen Scheiben hinüber, sie hatten Riefen (Materialfehler), deshalb hat BMW sie kulanterweise getauscht. Die hinteren quietschen gerne (einseitig, das ist dann oft der Belagfühler), weshalb sie bei mir nach ca. 28.000km fällig waren, da allerdings nur die Beläge. | Bei mir waren z.B. nach ca. 15.000km die vorderen Scheiben hinüber, sie hatten Riefen (Materialfehler), deshalb hat BMW sie kulanterweise getauscht. Die hinteren quietschen gerne (einseitig, das ist dann oft der Belagfühler), weshalb sie bei mir nach ca. 28.000km fällig waren, da allerdings nur die Beläge. |
Version vom 12. August 2010, 16:02 Uhr
Es taucht relativ häufig die Frage auf, weshalb die hinteren Bremsbeläge beim E9x schneller verschleißen als die vorderen. Es gibt immer wieder Mutmaßungen darüber, dass es durch die Bremseingriffe des DSC passiert, besonders bei stärker motorisierten Fahrzeugen.
Natürlich werden einseitig durchdrehende Räder mittels Bremseingriff ausgeglichen, aber das geschieht bei annährend Schrittgeschwindigkeit und ist nicht der Grund für die Abnutzung der hinteren Beläge. Aufgrund der hecklastigen Bremsbalance des E9x sind die hinteren Beläge oft schneller runter als die vorderen, insbesondere, wenn man nicht immer Vollbremsungen macht. Bei mir hat sich z.B. aufgrund des Sperrdifferentials da nichts Wesentliches verändert, obwohl das DSC jetzt kaum mehr eingreift.
Die Berichte von hinten schneller abnutzenden Belägen stammen auch keineswegs nur von Fahrern größerer Motorisierungen.
Warum die hecklastige Bremsbalance?
Früher galt die Regel, dass die vorderen Bremsen immer stärker belastet wurden als die hinteren, weil durch den Gewichtstransfer vorne mehr Kraft angebracht wird.
Das gilt aber nur für eine starke Bremsung:
Wenn man die maximale Bremskraft haben will, muss man die Kraft natürlich so verteilen, dass alle Räder gerade noch drehen. Früher wurde das mit einem mechanisch gesteuerten Bremskraftverteiler gemacht, der gemessen hat, wie stark der Wagen vorne und hinten einfedert und dann z.B. bei einer Vollbremsung die größere Kraft vorne angesetzt hat. Das gilt zumal bei Fahrzeugen, die anders als ein BMW auf der Vorderachse von vornherein das höhere Gewicht haben, z.B. die meisten Fronttriebler.
Heutzutage erfolgt diese Regelung beim ABS aber elektronisch mit Hilfe der Radsensoren und zwar sogar pro Rad getrennt, nicht nur pro Achse.
Solange man also noch nicht in dem (Grenz-)Bereich ist, wo man zwangsweise die Bremskraft an einem Rad bzw. Achse reduzieren muss, kann der Hersteller somit softwaregesteuert die Bremskraft nahezu nach Belieben verteilen. Und aus Komfort- und Sicherheitsgründen hat BMW offenbar beim E9x in diesen Fällen eine relativ hecklastige Bremsbalance gewählt. Dadurch gibt es einfach erst bei stärkeren Bremsungen eine Tauchneigung. Der Wagen senkt sich zwar insgesamt ab, neigt sich aber weniger nach vorn. So wird z.B. die Hinterachse bei späten Anbremsmanövern nicht so leicht und das Fahrzeug bleibt beherrschbarer.
Das bedeutet für Normalbremser, dass die hinteren Beläge eher weg sind als die vorderen. Ein "Kampfbremser" hat natürlich auch beim E9x vorne mehr Abrieb.
Warum halten die Bremsen nur so kurz?
Der (frühe) Austausch von Bremsen kann die diversesten Gründe haben und muss keineswegs immer auf "Heizen" zurückzuführen sein.
Bei mir waren z.B. nach ca. 15.000km die vorderen Scheiben hinüber, sie hatten Riefen (Materialfehler), deshalb hat BMW sie kulanterweise getauscht. Die hinteren quietschen gerne (einseitig, das ist dann oft der Belagfühler), weshalb sie bei mir nach ca. 28.000km fällig waren, da allerdings nur die Beläge.
Noch dazu kommt, dass die :) nur allzu gerne mit den Belägen gleich die Scheiben tauschen - das kann man in diversen Foren nachlesen.
Sysadm 15:47, 12. Aug. 2010 (UTC)